Aktien vs. Private Equity – welche Unternehmensbeteiligung ist besser?

Kevin Gruber
20. Juni 2023

Wer sich als Anleger am Eigenkapital von Unternehmen beteiligen möchte, dem bieten sich zwei Anlageklassen: Aktien und Private Equity. Privatanleger können jederzeit Aktien (oder über sog. ETFs auch ganze Aktienindizes) erwerben – dazu genügt ein einfaches Depot bei einem Onlinebroker oder einer Bank. Der Zugang zu Private Equity ist dagegen etwas „komplizierter“ – eine Beteiligung erfolgt in der Regel im Rahmen eines geschlossenen Fonds. Hier gilt dann in Deutschland die regulatorisch festgelegte Mindestbeteiligung in Höhe von €200.000.

Wesentliche Unterschied im Vergleich

Im Gegensatz zu Aktien ist das in Private Equity investierte Kapital langfristig gebunden und Private Equity-Anleger müssen sich mit den Besonderheiten der Anlageklasse vertraut machen – vor allem der Tatsache, dass erst Kapitalabrufe erfolgen, nach einigen Jahren dann sukzessive Ausschüttungen.

Historische Renditen*

* Zeitraum 1992-2022, Renditen p.a. aus EUR-Sicht; Quelle: Circle Eleven Research, Datenbasis: MSCI, PREQIN

Die „Komplexität“ und Illiquidität von Private Equity hat sich historisch für die Anleger ausgezahlt. Im Schnitt haben Investoren mit ihren Private Equity-Engagements eine mindestens 50% höhere Rendite als mit Aktien erwirtschaftet. Wem es gelungen ist, die besten unter den Private Equity-Fonds zu selektieren, konnte noch mit deutlich höheren Aufschlägen kalkulieren.

Marktkapitalisierung per Juni 2023

Quelle: Circle Eleven Research, Datenbasis: World Federation of Exchanges, PREQIN

Im Vergleich zum weltweiten Aktienmarkt fristet Private Equity noch immer ein „Nischendasein“. Allein die vier wertvollsten börsengelisteten Firmen (Apple, Microsoft, Alphabet (Google) und Amazon) übertreffen mit ihrer Marktkapitalisierung die gesamten weltweiten Private Equity-Investitionen um 50%.

Relevanz für die Gesamtwirtschaft

Quelle: Circle Eleven Research, Datenbasis: World Federation of Exchanges, PREQIN

Dass die Anlageklasse Private Equity mit diesem Volumen ihr Potenzial noch bei weitem nicht ausgeschöpft hat, zeigt ein Blick auf die „investierbaren“ Unternehmen. So sind in den USA lediglich 4.700 Unternehmen börsennotiert – darunter die größten Konzerne des Landes. Diese Zahl sinkt seit Jahren kontinuierlich.

Private Equity-Managern dagegen stehen potentiell bis zu einer Mio. US-Unternehmen als relevante Investitionsziele zur Verfügung – darunter überwiegend Mittelständler, aber auch größere Konzerne in Privathand (z.B. in Familienbesitz). Private Equity schafft damit für Investoren Zugang zu einer weiteren „Gruppe“ von Unternehmen. In diesem Segment lassen sich höhere Renditen erzielen und für das Gesamtportfolio ergibt sich eine sinnvolle Diversifikation zu Aktien.

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Unsere Datenbasis
  • PREQIN Marktdatenbank
  • World Federation of Exchanges
Kevin Gruber
Kevin Gruber

Partner, Research / Asset Management

Bei Circle Eleven ist Kevin für die Bereiche Research & IT sowie Asset Management verantwortlich. Er startete seine Karriere 2001 bei der Strategieberatung Oliver Wyman und wechselte 2007 als Head of Research & IT zum Münchener Private Equity-Dachfondsmanager von Braun & Schreiber. Ab 2015 war er Geschäftsführer des PE-Fintechs Asset Metrix. 2020 ist Kevin als Partner zur Circle Eleven gestoßen.

  • kg@circleeleven.com
  • Linkedin

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