Der Hype um die Künstliche Intelligenz – Ein Blick in das Circle Eleven-Portfolio

Investitionen in Künstliche Intelligenz sind auch im Growth Capital- und Buyoutsegment auf dem Vormarsch

Spätestens seit dem Start von Open AI’s ChatGPT im November 2022 ist „Künstliche Intelligenz“ (KI) in aller Munde. Das Unternehmen wurde seit 2017 umfangreich von Silicon Valley Venture Capital Ikonen wie Sequoia finanziert. Doch auch die großen Tech-Unternehmen greifen tief in die Tasche, wie Microsofts 10-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI zeigt. Auch bei Growth Capital- und Buyout-finanzierten Unternehmen ist die Künstliche Intelligenz „auf dem Vormarsch“, wie ein Blick in das Circle Eleven Portfolio beweist. Anhand von drei exemplarisch ausgewählten Portfoliounternehmen lässt sich verdeutlichen, in welch vielfältigen Anwendungsbereichen sich KI einsetzen lässt und welche Innovationskraft in dieser Technologie steckt.

2020 investierte der  Fondsmanager FTV Capital in den britischen Cybersicherheits-Spezialisten VikingCloud. Das Unternehmen ist auf die Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen spezialisiert. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus maschinellem Lernen und menschlicher Expertise. Die KI von VikingCloud ist in der Lage, Anomalien im Netzwerkverkehr zu erkennen und so potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren. Das heißt, sie kann nicht nur bekannte Angriffe erkennen, sondern auch neue, bisher unbekannte Angriffe aufspüren. So können Unternehmen schnell auf Bedrohungen reagieren und ihre Systeme vor Schaden bewahren.

Ein weiteres Feld in dem KI enormes Entwicklungspotenzial aufweist ist der Gesundheitssektor. Im Sommer 2022 investierte der  Fondsmanager TCV in AI Doc. Das Unternehmen mit Sitz in Israel ist auf den Einsatz künstlicher Intelligenz in der medizinischen Diagnostik und Therapie ausgerichtet. Die KI von AI Doc unterstützt medizinisches Fachpersonal bei der Diagnosestellung, indem sie große und komplexe Datenmengen wie Bilder, CT-Scans und Labordaten analysiert, um schnelle und präzise diagnostische Entscheidungen zu treffen, die auf evidenzbasierten Standards und medizinischen Leitlinien beruhen. Mit AI Doc können Ärzte und medizinisches Personal schnellere und genauere Diagnosen stellen, was zu einer besseren Patientenversorgung und weniger Behandlungsfehlern führt.

Ein ähnlich spannendes US-amerikanisches Portfoliounternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz ist Relativity, das im Frühjahr 2021 von Fondsmanager Silver Lake übernommen wurde. Relativity ist auf die Entwicklung fortschrittlicher KI-Technologien für die Analyse juristischer Dokumente und Daten spezialisiert. Dabei setzt das Unternehmen künstliche Intelligenz ein, um große Mengen juristischer Dokumente zu durchsuchen, Muster und Zusammenhänge zu erkennen und relevante Informationen für die juristische Analyse bereitzustellen. Dies ermöglicht eine effizientere und präzisere Bearbeitung von Rechtsfällen, beschleunigt den Prozess der Informationsbeschaffung und trägt zur Verbesserung der Entscheidungsfindung in Gerichtsverfahren bei. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit dem US-amerikanischem Department of Justice (DOJ) zusammen. Für das DOJ hat die Technologie das Potenzial, die Art und Weise, wie juristische Analysen durchgeführt werden, zu verändern und die Effizienz und Genauigkeit des Rechtssystems im erheblichen Ausmaß zu verbessern.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Künstliche Intelligenz nicht nur im Fokus von Venture Capital-Gebern und den großen Tech-Unternehmen steht, sondern bereits in den weiteren Private Equity Segmenten immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dabei wird auch anhand der Fallbeispiele deutlich, dass die Entwicklungspotenziale vor allem in konkreten Fachanwendungen liegen, in denen Unternehmen für konkrete Problemstellungen individuelle KI-basierte Lösungen entwickeln.